Am Mittwoch den 7. April 1982 hörte die Neuhäuser Bevölkerung gegen 20:30 Uhr plötzlich zwei laute dumpfe Schläge. Kurz darauf ertönten die Sirenen des Ortes.

Eine Explosion des Tankzuges der Freien Tankstelle hatte verheerende und weitreichende Folgen. Bei der Explosion des Lastwagens geriet das in ihm befindliche Benzin in Brand. Der Explosionsdruck ließ einen garagenartigen Anbau der Tankstelle einstürzen und begrub das Fahrzeug unter sich. Der Tankstellenbesitzer wurde weggeschleudert und erlitt eine Schock. Sein Sohn und eine weiter Person wurden leicht verletzt.

Als die 41 Neuhausener Wehrmänner am Brandort mit sämtlichen Fahrzeugen anrückten, waren haushohe Flammen über dem Unglücksort sichtbar. Es bestand zu diesem Zeitpunkt hohe Explosionsgefahr. Die Wehr begann die Brandbekämpfung zunächst mit 2 B und 6 C Rohren. Aufgrund der Gefährlichkeit des Bandes wurde die Stützpunktfeuerwehr Filderstadt alarmiert. Die Nachbarwehr rückte mit 2 Fahrzeugen und 25 Mann an. Als die Flammen auf ein erträgliches Maß eingedämmt werden konnten, war ersichtlich, dass keine weitere Explosionsgefahr mehr bestand. Da Schwerschaum eingesetzt wurde, war das Feuer nach ca. 25 Minuten soweit unter Kontrolle, dass ein Anhänger des Tankzuges aus der Gefahrenzone gebracht werden konnte.

Ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude konnte verhindert werden. Die Stützmauer des angrenzenden Wohngebäudes sowie die Wohnung selbst wurden durch den Explosionsdruck und das Feuer erheblich beschädigt. Ebenso wurde die Gaststätte, die an diesem Tag Ruhetag hatte, stark in Mitleidenschaft gezogen.

Gefährlich hätte auch das auslaufende Benzin werden können. Es gelangte in die Kanalisation, sodass die Polizei die Bevölkerung über Lautsprecher davor warnte, brennende Zigaretten in die Kanalschächte zu werfen, um weitere Brände zu verhindern.

Der angrenzenden Getränkemarkt sowie zahlreiche abgestellte Fahrzeuge eines Autoverleihes wurden ebenfalls erheblich beschädigt.

Von der Polizei wurde ein Beleuchtungsfahrzeug zur Verfügung gestellt. Ferner wurde ein Absaugwagen einer Spezialfirma angefordert, der den restlichen Kraftstoff im Tankzug absaugte. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Mössner hatte die Einsatzleitung.

Die gesamten Lösch- und Absicherungsarbeiten dauerten ca. 5 Stunden.